Wie eine Welle

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von Hermann Hesse


Wie eine Welle, die vom Schaum gekränzt
Aus blauer Flut sich voll Verlangen reckt
Und müd und schön im großen Meer verglänzt –

Wie eine Wolke, die im leisen Wind
Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt
Und blaß und silbern in den Tag verrinnt –

Und wie ein Lied am heißen Staßenrand
Fremdtönig klingt mit wunderlichen Reim
Und dir das Herz entführt weit über Land –

So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit,
Ist bald vertönt und mündet doch geheim
Ins Reich der Sehnsucht und der Ewigkeit.


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Jürgen Prochnow liest "Wie eine Welle" von Hermann Hesse

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Quelle: Hermann Hesse, Sämtliche Gedichte in einem Band*
Herausgeber: Volker Michels, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1995